Noch nach Schlusspfiff kochten die Emotionen am Rothenborn. Grund war die Entstehung zum Treffer drei Minuten vor dem Ende durch Dominik Illjuchin, der den SV Rothemühle gegen die Sportfreunde Möllmicke mit dem 2:1 auf die Siegerstraße brachte.
Bei einem Angriff der Gastgeber über die linke Seite hatte der Ball möglicherweise die Außenlinie überschritten, der Rothemühler Linienrichte hob die Fahne kurzzeitig, allerdings lief das Spiel dennoch weiter, sodass Iljuchin auf Zuspiel von Chris Gösselkeheld zum Siegtreffer einschieben konnte. Trotz heftiger Proteste der Möllmicker blieb Schiedsrichterin Regina Heim, auch nach Nachfrage an der Rothemühler Bank, bei ihrer Entscheidung.
„Am Ende entscheidet immernoch die Schiedsrichterin. Der Einfluss der Linienrichter in unseren Ligen ist sehr begrenzt“, beschrieb Rothemühles Trainer Andreas Nowak die Szene. Sein Gegenüber Manuel Hesse meinte: „Ich kann nicht genau sagen, ob der Ball aus war. Aber die Fahne war oben. Aber wir können die Szene im Anschluss auch noch besser verteidigen.“
Zuvor hatten die Zuschauer ein Spiel mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten und vielen Chancen auf beiden Seiten zu sehen bekommen. Während die erste Hälfte klar an Rothemühle ging, war in Abschnitt zwei Möllmicke meistens einen Schritt voraus. So verpassten Murat Secer (18.), Chris Gösselkeheld (20.) und Secer und Nicolas Gerich mit einer Doppelchance (22.) die Führung, bevor Dennis Schollemann mit einem Distanzschuss, bei dem Möllmicke-Keeper Martin Bienada, nicht die glücklichste Figur machte. Allerdings hatten die Gäste auch schon in Halbzeit eins die große Chance zur Führung, doch SVR-Torwart Thomas Korn war gegen Michael Bienada auf dem Posten. (Nowak: „Den hat er ganz stak gehalten.“)
„Wir haben das in der ersten Halbzeit oft nicht so gut gemacht, die Abstände waren einfach viel zu groß“, so Hesse, dessen Mannschaft aber deutlich verbessert aus der Kabine kam. Während Nico Stettner nach 57 Minuten noch knapp daneben zielte, hämmerte Florian Richstein den Ball eine Minuten später unter die Latte. Auch in der Folge waren die Gäste der Führung näher als Rothemühle. So scheiterte Richstein aus Nahdistanz an Korn (68.), bevor eine Minute später der Pfosten gegen Richstein rettete.In der Schlussphase passierte dann wenig, bis zu eben jener 87. Minute…
„Wir hätten in der ersten Halbzeit schon deutlicher führen und den Sack zu machen müssen. Am Ende ist es für uns ein ganz wichtiger Sieg. Ich bin froh, dass sich die Jungs belohnt haben und merken, wie wichtig auch Kondition ist. Mit diesem Engagement müssen wir weiter machen“, analysierte Nowak die Begegnung.